Basisinformationen

Die Fränkische Schweiz ist eine Region in Franken, die ihren Eigennamen durch kulturelle und geologische Besonderheiten erhalten hat. Charakteristisch für sie sind bergige Landschaften mit markanten Felsformationen und Höhlen und eine hohe Dichte an Burgen und Ruinen.

Benennung

Früher hieß die Gegend „Muggendorfer Gebürg“. Die ersten Reisenden kamen zur Zeit der Romantik. Als „Entdecker“ gelten die beiden aus Berlin stammenden Studenten Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder, die in Erlangen Jura studierten. Mit ihrem Bericht aus dem Jahr 1793 begeisterten sie ihre Zeitgenossen. 1820 erschien das Buch „Die kleine Schweiz“ von Jakob Reiselsberger aus Waischenfeld, worauf die Bezeichnung „Fränkische Schweiz“ zurückgeht. Mit „Schweiz“ bezeichnete man im 19. Jahrhundert gerne Landschaften mit Bergen, Tälern und Felsen (z. B. Sächsische Schweiz, Märkische Schweiz, Mecklenburgische Schweiz oder Holsteinische Schweiz). 1829 erschien Joseph Hellers Buch „Muggendorf und seine Umgebung oder die Fränkische Schweiz“. Bald pilgerten vornehme Kurgäste zur Erholung nach Muggendorf. Zu den Besuchern gehörten unter anderem Karl Immermann und Richard Wagner. Auch Ernst Moritz Arndt und Joseph Victor von Scheffel gerieten über diesen Landstrich ins Schwärmen und bezeichneten die Fränkische Schweiz als „Schlupfwinkel des deutschen Gemüts“.

Im Vorwort zu seinem Reiseführer schreibt der Bamberger Privatgelehrte Dr. Joseph Heller:

Unter die reizendsten und angenehmsten Gegenden Deutschlands gehört gewiß jene um Muggendorf, indem hier in mannigfaltigen Richtungen fruchtbare Thäler mit bald sanft ansteigenden, bald jäh sich erhebenden Bergreihen zu einem an den reizendsten Naturschönheiten reichen Ganzen auf einer kleinen Fläche sich vereinigen. Mit Recht führt dieser obschon kleine Erdstrich doch die Benennung der fränkischen Schweiz. Was die Schweiz im Großen gibt, findet man hier in verjüngtem Maßstabe, und oft für das Auge angenehmer, indem man es überschauen und als ein Bild auffassen kann, statt daß dort in manchen Gegenden der winzige Mensch die Größe der Natur nicht zu sehen vermag, und von den ungeheuern Felsenmassen gleichsam erdrückt wird. Hier läßt sich die hehre Natur mehr zum Menschen herab, sie lächelt ihm bald freundlich in anmuthigen Gebirgslinien, untermischt mit üppigen Laub- und Nadelholz - Parthien, bald zeigt sie sich in ihrer ernsten Größe in grauen mächtigen Fels-Aufthürmungen. Ueppige Wiesen, fruchtbare Felder, malerisch unter Bäumen halb versteckte Dörfer, krystallhelle Berggewässer, lustig und frisch über und durch Felsentrümmer dahin strudelnd, fröhlicher Gesang der Vögel in den Lüften, und der derbes, verständiges, in seinen Sitten noch einfaches, arbeitsames Völkchen, findet hier der harmlose Reisende zum fröhlichen Genusse der Gegenwart einladend.“

Heller versuchte schon damals, dieses Gebiet einzugrenzen und schlug einen Radius von sechs Stunden Fußmarsch um Muggendorf vor. Wörtlich heißt es in seinem Buch: „Die Gegend um Muggendorf, welche nicht mit Unrecht auch die Fränkische Schweiz genannt wird, liegt unter dem 28° 51' östlicher Länge von Ferro und unter dem 49° 48' nördlicher Breite und macht fast einen Mittelpunkt Deutschlands aus."

Durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes wurde die Fränkische Schweiz immer leichter zugänglich. Es gab Bahnlinien von Bayreuth nach Hollfeld, von Forchheim über Ebermannstadt bis Behringersmühle und von Gasseldorf nach Heiligenstadt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Erschließung vom Fränkische-Schweiz-Verein vorgenommen. Der 1901 gegründete Verein war von der Wandervogelidee angeregt und förderte eine Verbesserung der Verkehrswege. Um den Fremdenverkehr professionell zu betreiben, wurde diese Aufgabe bereits in den 1930er Jahren Gebietsausschüssen übertragen.

Heute wird das „Land der Burgen, Höhlen und Mühlen" vom Gebietsausschuss Fränkische Schweiz, dem die Landkreise Forchheim, Bayreuth, Kulmbach und Bamberg angehören, vermarktet.

Die liebliche Gegend zieht heute alljährlich viele Tausende Erholungssuchende, Wanderer und Naturfreunde an. Unter Motorradfahrern ist die Fränkische Schweiz aufgrund ihrer engen und kurvenreichen Straßen sehr beliebt. Dies führt an schönen Wochenenden zu einem sehr hohen Verkehrsaufkommen durch Auto- und Motorradfahrer. Der wohl beliebteste und bekannteste Motorradfahrer-Treffpunkt in Nordbayern ist "Kathi-Bräu" in Heckenhof (bei Aufseß).

 

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